Fast jeder hat sich schon einmal einer Schutzimpfung unterzogen. Die meisten Impfungen bekommen wir bereits im Kleinkindalter. Mit flächendeckender Impfung ist es gelungen zahlreiche Krankheiten aus unserer Lebenswelt zu verbannen. Immer häufiger werden neuerdings auch Grippeimpfungen angeboten. Doch wie sinnvoll ist das?
Der Nutzen einer Schutzimpfung gegen Grippe (Fachbegriff: Influenza), ist umstritten, und die Frage nach seiner Sinnhaftigkeit nicht pauschal zu beantworten. Die Antwort hängt stark vom Gesundheitszustand des jeweiligen Menschen ab und kann nur individuell getroffen werden. Wir stellen pro und contra einer Grippeschutzimpfung gegenüber.
Grippeschutzimpfung – Empfehlungen der STIKO
Die STIKO ist die Ständige Impfkommission. Ihre Aufgabe ist es Impfempfehlungen für Deutschland zu geben. Dabei wird nicht nur der Nutzen für das Individuum berücksichtigt, sondern auch der gesamtgesellschaftliche Nutzen. Grundlage für die Empfehlungen bilden Studien zu Wirksamkeit und Verträglichkeit der Impfstoffe. Die STIKO empfiehlt Impfungen vor allem für diese Risikogruppen:
- Männer und Frauen über 60 Jahre
- Chronisch Kranke
- Menschen mit schwacher Immunabwehr (z. B. bei HIV-Infektionen oder nach Organtransplantation)
- Schwangere
- Personen mit häufigem Kontakt zu Kranken. Zum Beispiel: Ärzte, Pfleger in Krankenhäusern, Sprechstundenhilfen, aber auch Personal in öffentlichen Verkehrsmitteln
Die STIKO empfiehlt jedem Patienten, sich im Zweifel von dem Hausarzt beraten zu lassen.
Ein kurzer Überblick über die Grippeschutzimpfung
Es gibt zwei Möglichkeiten einer Grippeschutzimpfung:
- Tote Viren: Es werden tote Viren injiziert (Totimpfstoff). Diese regen das Immunsystem an und der Körper bildet Abwehrstoffe gegen die Viren. Damit ist der Geimpfte gegen die injizierten Viren geschützt.
- Lebende Viren: Gerade bei Kindern werden oftmals lebende Viren zur Grippeschutzimpfung verwendet. Dieser wird nicht per Spritze, sondern als Nasenspray verabreicht. Zuvor werden die Viren soweit geschwächt, dass keine Gefahr der Erkrankung besteht.
Pro: Was spricht für eine Grippeschutzimpfung?
Eine Grippe ist mehr als eine Erkältung für den Körper sehr belastend. Entsprechend ist eine Grippeerkrankung gefährlicher, als eine Erkältung. Liegen zudem noch Vorbelastungen, wie ein schwaches Immunsystem vor, kann eine Grippe auch tödlich verlaufen.
Jedes Jahr gibt es in Deutschland bis zu 20.000 Menschen, die an Grippe versterben. Weltweit sind es sogar bis zu 500.000 Menschen.
Nach der Grippeschutzimpfung ist der Körper mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen die Grippe immun. Damit bietet eine Impfung den wirksamsten Schutz gegen eine Grippeerkrankung. Dazu kommt, dass die Grippeimpfung von den meisten Menschen gut vertragen wird und die Risiken in der Regel gering sind.
Neben dem Risiko zu erkranken, sinkt gleichzeitig auch das Risiko für Spätfolgen. Die gefährlichsten Spätfolgen sind: Lungenödem und Herzrhythmusstörungen.
Contra: Was spricht gegen eine Grippeschutzimpfung?
Kritiker bemängeln, dass ein vollständiger Schutz durch die Impfung unmöglich ist. Grund hierfür ist, dass es verschiedene Grippetypen gibt. Mit der Grippeschutzimpfung sind aber nur die häufigsten Erreger der Grippesaison abgedeckt.
Zudem verändern Grippeviren sich laufend, sodass auch die Impfstoffe jedes Jahr angepasst werden müssen.
Dies ist auch der Grund dafür, dass trotz Impfung eine Grippeerkrankung nicht auszuschließen ist.
Auch wenn Nebenwirkungen selten sind, gibt es Menschen, die nach einer Impfung starke Beschwerden haben. Meist werden diese Nebenwirkungen mit den Trägerstoffen in Zusammenhang gebracht. In einer Grippeschutzimpfung können Quecksilber, Aluminium, Antibiotika, Proteine aus Hühnereiern und Formaldehyd enthalten sein. Insbesondere das beinhaltete Quecksilber und das Aluminium sorgen für Misstrauen bei vielen Impfgegnern. Beide Stoffe sind gesundheitlich nicht unbedenklich, auch wenn die Dosis im Impfstoff vernachlässigbar sein soll. Wer eine schwere Allergie gegen Hühnereiweiß hat, darf die Impfung nicht erhalten.
Fazit
Ob eine Grippeschutzimpfung infrage kommt, muss letztendlich jeder selbst entscheiden. Der Schutz der Impfung vor der Grippeerkrankung ist hoch, das Risiko gering.
Ein gesunder Mensch wird eine Grippe gut wegstecken können. Anders sieht es bei den Risikogruppen Kinder, Alte, Kranke, Schwangere und Immungeschwächte aus. Hier ist eine Schutzimpfung durchaus empfehlenswert.
Am Ende bleibt es eine Risiko-Nutzen-Abwägung. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt beraten.